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Küchen-News

„Rüstzeug für die neuen Zeiten“

Als Markus Schüller diesen Claim für die Aufgabe seines Unternehmens Schüller Küchen anlässlich der Küchenmeile formulierte, hatte er sicher nicht im Sinn, was uns die Wahlen in Thüringen und Sachsen bescheren. Initiiert durch die beiden Wahlergebnisse werden wir alle tatsächlich „Rüstzeug“ für die neuen Zeiten mehr als je zuvor benötigen.

Denn nach den Landtagswahlen in Thüringen warnen Wirtschaftsexperten vor Abwanderung von Fachkräften und politischem Stillstand. Die Erfolge der AfD und des BSW bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen schüren vielfältige Ängste. Vor allem die AfD stehe für Protektionismus und eine Abschottung von Europa, weniger Zuwanderung von Fachkräften und eine geringere Offenheit und Vielfalt, sagte Marcel Fratzscher, Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Er hält es für sehr wahrscheinlich, dass die Wahlergebnisse zu einer Abwanderung von Unternehmen und auch Fachkräften führen werden. „Vor allem junge, gut qualifizierte und hoch motivierte Bürgerinnen und Bürger werden die beiden Bundesländer verlassen und dorthin gehen, wo sie mehr Offenheit und Wertschätzung erfahren“, sagte der Ökonom gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. „Dies dürfte einen Anstieg der Insolvenzen und einen Exodus von Unternehmen zur Folge haben.“

Dieses Szenario sollte uns alle, egal welchem politischen Lager wir angehören, wachrütteln. Unsere Demokratie ist in Gefahr und wir brauchen tatsächlich Rüstzeug für die neuen Zeiten. Gerade die demokratischen Parteien müssen jetzt Wege aufzeigen, wie wir den moralischen und politischen Verfall unserer Gesellschaft stoppen können. Dazu gehört auch, dass wir die Probleme, die die Menschen nicht nur in Thüringen und Sachsen, sondern auch in Duisburg-Marxloh oder sonst wo haben, ernstnehmen und endlich anpacken, bevor es andere zu ihren Bedingungen tun.

Doch lassen Sie uns zur Branche zurückkehren. Wir alle freuen uns auf die Küchenmeile A30, die Hausmessen und Messezentren in Ostwestfalen. Messe ist für unsere Branche ein hohes Gut. Hier wird offen kommuniziert, hier werden Probleme angesprochen und gelöst. Das allein ist schon ein unschätzbarer Benefit. Dazu werden wir alle in Ostwestfalen – davon bin ich überzeugt – auf gut gelaunte, fröhliche und auch optimistische Menschen stoßen, zumindest, was das Küchengeschäft angeht. Zwar sind die aktuellen Bedingungen für die Branche immer noch nicht rosig, aber der Blick richtet sich vorsichtig optimistisch nach vorn. 2024 wird für die Branche kein erfreuliches Jahr, aber die Hoffnung, dass es 2025 besser wird, haben wir tatsächlich alle im Ostwestfalen-Gepäck. Die Hersteller und Aussteller haben sich alle gut vorbereitet, mit marktgängigen und preislich passenden Angeboten, die als Motor dienen können. Auch in Sachen Preiserhöhung dürften uns mit einem Spielraum zwischen 1,5 und 2 Prozent nicht allzu viele Überraschungen erwarten. Die Karten wurden in vielen Unternehmen neu gemischt, die Personalien, über die wir ab Seite 97 berichten, zeigen, dass in der Branche eine gewisse Unruhe herrscht. Lassen wir uns überraschen, was der Herbst noch so alles bringt,

Ihre Stefanie Willach

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