Das war Balsam für die geschundene Küchenseele. Die EuroCucina in Mailand war ein rauschendes Fest, ein Fest für alle Sinne, für alle Geschmäcker und vor allem für Designlieb¬haber. Die Küchenbranche hat sich gefeiert wie schon lange nicht mehr. Die Fesseln von Corona sind mit dieser Messe endgültig gesprengt. Mailand war schönes Wetter – gut, bis auf den Donnerstag –, pralles Leben in der Stadt und Gedränge pur. Leicht Küchen meldete schon am zweiten Messetag über 12.000 Besucher auf dem gelungenen Messestand in der Mailänder Messe. Bei Nolte Küchen musste der Stand aufgrund des hohen Besucheraufkommens bisweilen ganz abgesperrt werden.

Die schlechten Nachrichten wollten in den vergangenen Wochen nicht abreisen: Traditionsunternehmen wie die Arnsberger Wesco rutschen in die Insolvenz, ange-schlagene Unternehmen wie Lechner, O+F oder Warendorf Küchen finden keinen Investor. Bei der BSH, Electrolux und Miele steht Stellenabbau ins Haus, in der Kü-chenmöbelindustrie bestimmt Kurzarbeit den Alltag, all diese Meldungen sorgen für wenig Glücksgefühl.

Bei Der Küchenring geht es immer zuerst um die Gesellschafter. Dazu zählt auch, den strategischen Überblick zu behalten. Damit möchte Geschäftsführer Jürgen Feldmann für Planungssicherheit und Kontinuität in wichtigen Veränderungsprozessen sorgen.

Vielleicht liegt es daran, dass die Adventszeit in diesem Jahr nur drei Wochen dauert. Bei mir will sich keine weihnachtliche Stimmung einstellen. Am Freitag war ich bei der Buchhändlerin meines Vertrauens, um die Weihnachtsgeschenke für unse-re kleine Weihnachtsfeier im Verlag abzuholen. Auf meine Frage, wie denn das Weihnachtsgeschäft laufe, beschied sie mich kurz: „Welches Weihnachtsgeschäft?“ Die Konsumlaune scheint tatsächlich im Keller angekommen. Nun ist es gut, dass der Küchenfachhandel vom Weihnachtsgeschäft eher nicht betroffen ist. Eine Küche kauft man unabhängig vom Weihnachts-fest, vielleicht noch so, dass sie zu Weihnachten geliefert wird und ausprobiert werden kann.